Meditationstuch

Hier nun die genaue Beschreibung des Tuches von Kette 44. Der Schuß ist ein sehr feines Verlaufsgarn aus reiner Merinowolle. Die Farben gehen von creme – sand – Erde – Rot – Beere – lila – creme – sand stufig ineinander über. Das Farbspiel wird begleitet von einer sehr strengen Musterstruktur – Fischgrat/Vogelaugen. Es fällt sehr weich und fein, und ist für seine Größe federleicht (Es ist etwa 82 cm breit und 162 cm lang ). Es könnte als Tuch-Poncho getragen werden –
…. oder eben als Meditationstuch über die Schultern gelegt werden, denn es schützt und wärmt und gibt mit seinen leuchtenden Farben eine freudige Grundstimmung.

Kastenkimono, grün

Diese kleine Jacke ist mit weitem angeschnittem kurzem Arm sehr angenehm zu tragen. Das eine Extra ist ein „langer Rücken“, der genau die richtigen Stellen an einem lauen Sommerabend schützt. Der Stoff von Kette 38 (aus reiner Wolle, meliert, handpainted) wurde ein wenig angewalkt, was die Jacke a) kuschelig weich und b) federleicht macht.

Das zweite Extra ist ein handgestricktes Einfaßband aus dem selben Material wie der Schuß. Diese Jacke hat bequem etwa die Größe 38 – 42.

Der lange Rücken ist auf dem dritten Bild zu sehen. Er macht eine strenge und schmale Seitensicht. Und er ist bei keiner Bewegung im Weg.

Hap II

Im Februar ist noch ein großer Schal entstanden – wieder eine etwas andere Form, aber wieder mit feinem Faden aus Spindel-gesponnener Wolle-Seide-Mischung, und natürlich mit Shetland-Lace-Muster – Old Shale als Bortenmuster – grau und rosa – mit einer kleine Triangle- Lace aus grauem Garn (Shetland/Seide-Mix) mit etwas Weinrot. Auch dieser Schal ist etwa 240 cm lang und 45 cm breit und wiegt nur etwa 200g … sehr zart und kuschelig

Hap I

Ein Hap – das ist ein schottisches Wort, genauer ein Wort von den Shetland-Inseln, und bezeichnet einen großen Schal. Traditionell werden sie aus sehr feiner handgesponnener Wolle (natürlich von Shetland-Schafen) gestrickt, meistens mit sehr schönen Spitzenmustern … die berühmte Shetland-Lace. Dieses Tuch ist mit Spindel-gesponnenem Garn (weiß / Milchschaf – creme/Alpaka-Skudde – rot/Seide/Merino – ein wenig Sarifasern – ein wenig Angelina – Tussahseide – …) gestrickt und mit der „traditional peaked lace“ versehen. 240 cm lang und an der breitesten Stelle etwa 50 cm breit.

1. Super-Stola-Schal

Das ist auch das erste Kontextil: eine Mischung verschiedener Techniken – weben, stricken, häkeln mit aufeinander abgestimmten Garnen, die natürlich selbst gesponnen sind. Dieser Schal besteht aus einem Gestrick aus Core-Garn ( 190cm x 30 cm) und einem handgewebten Streifen aus Dochtgarn ((190 X 16 cm). Die beiden sind aneinandergenäht, Die Webekante ist noch mit eine gehäkelten Borte verziert.

2.Super-Stola-Schal

Super-Stola-Schal

Das ist wieder ein sog. Kontextil, d.h. ein Teil 190 cm X 30 cm ist gestrickt. ein ebenso langes Band von 16 cm ist gewebt. Die beiden „Schals“ sind zusammen genäht – der Schal ist also fast 50 cm breit und 190 cm lang. Dann wurde er mit einer Spitze in Mohair umhäkelt … Der Schal kann natürlich auch als Stola getragen werden. Bei diesem Super-Stola-Schal gibt es noch eine Besonderheit. Im Gewebe habe ich abwechselnd einen Block gewebt mit S-gesponnenem Garn aus Walnuß gefärbter Wolle und einen Block mit Z-gesponnenem Garn. Das macht einen Effekt wie „zwei Farben“, je nach Blickwinkel – eine Technik, die schon 200 v.d.Z als Schmuck-Element verwendet wurde von unseren Ahninnen.

Schalkragenweste 2

 

Da war von der 35. Kette noch ein wenig Material auf dem Webstuhl, und da es so viel Freude macht, mit Muster und Trittfolgen zu experimentieren und dabei direkt für das Kleidungsstück beim Weben zu entwerfen, habe ich gleich noch eine Weste gemacht. Wieder ist die Grundidee tweedig – und dann habe ich aus den vielen Farben der Kette zwei hervorgehoben auf dem an sich dunklen Grund aus braun und mauve: einmal ein Senfgelb  (im Schalkragen als Diamantköper)und dann ein Purpurlila  (umhäkeln). Ansonsten ist sie wieder ganz aus Wolle, feines Tweed und wird bis Größe 40 passen.

Schalkragenweste 1

 

Am Ende der 35. Kette mit sehr „tweedigen“ Farben entstand ein einfaches Rechteck, aber mit eingewebten Löchern für die Arme, das untere Stück (Schößchen) in einem Muster, das mittlere Stück mit den Armlöchern in Leinenbindung und das obere Stück, der große Schalkragen, in einem anderen Muster (Diamantköper). Das ganze wird mit ganz wenig Handarbeit konfektioniert: die Webkanten umhäkelt, die Säume genäht, ein Knopfloch und ein Knopf – fertig ist die Schalkragenweste, ein simples, sehr brauchbares und außerdem elegantes Unikat.
Schuß und Kette sind Wolle, der Stoff ist tweedig, aber fein, paßt bis etwa Gr. 40.

1750-Jacke

Der Name sagt es schon. Das ist ein Jäckchen nach einem Original-Schnitt aus dem 18.Jahrhundert. Das trugen die Frauen über Petticoats und einem Blusen-Unterkleid – weit ausgeschnitten und tailliert, und weit nach unten (wie ein Schößchen), damit es gut aufliegt über den voluminösen Unterröcken. Es ist ähnlich dem Manteau de Lit, ein Kleidungsstück – in Wolle oder Leinen – für das arbeitende, weibliche Volk. Ich habe es aus zwei Wollbahnen erstellt – gewebt am kleinen Webstuhl mit Gotlandwolle, Muster ist Köper/Rosengang. Es ist gefüttert mit Baumwolle und von innen mit Borte (handgewebt – Leinen) abgesäumt, wie es damals üblich war (und notwendig, da es noch keine zigzag-Stiche gab). Es hat einem halben Arm – so dass bequem gearbeitet werden konnte (damals trug eine das Jäckchen drinnen wie draußen, da drinnen auch nicht viel wärmer war, scon gar nicht da, wo das „untere“ Volk arbeitete…)

Nomadenmantel

In Kette 21 (Juli 2015) habe ich eine Farbkomposition von braun-gelb-ocker-goldbraun-creme-curry-kastanie aus pflanzengefärbtem Wollgarn 8/2 gewählt, im Einzug ein Gerstenkorn-Muster, 40/10 Blatt und 356 Fäden. Aus dem ersten Tuch dieser Kette habe ich mir einen Nomadenmantel gemacht mit einer besonderen Herausforderung: der „Schnitt“ wird schon teilweise mit gewebt, d.h. die vordere Hälfte wird in drei Panelen gewebt, die mittlere Bahn ist dann schon die Kapuze (und die Armteile). Dazu wird ein Extra-Webstreifen von 16 cm mit einem Gurtwebgerät erstellt, der dann an den gesamten vorderen Ausschnitt (inklusiv der Kette) angesetzt wird. Am Arm wird ebenfalls davon etwas dazwischen gesetzt. Dieser Mantel ist ein wunderbarer Reisebegleiter…

Stoffkombination

Das Spiel mit zwei Geweben und dem Kombinieren von Webstreifen und Musterpartien hat mir so gefallen, dass ich einen zweiten Nomadenmantel gemacht habe, der  hier zu sehen ist.
Schussmaterial: a) für die Borte am unteren Rand und für den Kaputzenteil dunkelbraune handgesponnenes garn mit eingesponnenen Perlen; b) für den Hauptstoff braungrau-weiß meliertes Garn.
Der Extrastreifen wurde mit dem Kettgarn 8/2 in dunkelbraun (Natur) und im Schuss wieder mit dem dunkelbraunen Perlengarn und mit handgemalter Seide im Wechsel gewebt.

Nomadenmantel-Kaputze

Der Mantel ist von der Schulter bis zum Saum 100 cm lang lang; die Ärmel sind von Schulter bis Saum 60 cm; der Hüftumfang beträgt 128 cm. Die Kapuze ist sehr großzügig, so dass sie gut von Schulter bis Schulter liegt. Die Schultern sind geschrägt, so dass sie schmal und fallend wirken, obwohl die Ärmel weit sind. Hoher Bequemlichkeitsfaktor und doch stilvolle edle Optik – hier wurde an keinem Detail gespart (es gibt sogar eine kleine verborgen eingenähte Tasche im vorderen Panel.