UB 3 (Kum Nye – Joy)

Auch diese UB wird im Stehen ausgeführt, diesmal sind die Füsse etwas weiter auseinander. Diese UB heißt „Energie ausüben“, sie nährt die unteren Energiezentren und pflegt die Verbindung zwischen Erde und Körper. Das regt die Vitalkräfte an und Gefühle wie Vertrauen, Seinsgewißheit und Lebensfreude.
Die Hände liegen auf den Hüften, Du beugst Dich langsam aus der Hüfte nach vorne, dann läßt Du erst den Kopf sinken, dann die Arme bis sie nahe an der Erde sind. Lege die Hände nun flach auf die Erde, etwa 30 – 40 cm vor Deinen Füssen.
Mit dem EA schiebe die Hüften so hoch wie möglich, mache dabei Deine Kniee so gerade wie möglich;
mit dem AA senke die Hüften nach hinten und unten, so als wolltest Du Dich auf einen unsichtbaren Hocker hinter Dir setzen. Hebe und senke die Hüften einige Male, koordiniert mit dem Atem. Mache Dich nun bereit:

Da dies ist eine, wenn auch leichte, Umkehrstellung ist, sollten Menschen mit hohem Blutdruck und/oder mit Augen- Erkrankungen diese UB nicht ausführen.

Übung 3 (Kum Nye – Joy)

UB 2 (Kum Nye 21)

Nun also die UB 2 – es ist eine Übung, durch die die Seitenpassagen aktiviert und balanciert werden. Diese UB wird wieder im Stehen ausgeführt, die Füsse hüftbreit auseinander. Bei dieser UB wird die Bewegung mit dem EA und AA koordiniert. Die Arme werden wieder langsam gehoben bis über den Kopf, die Handflächen zeigen nach vorne. Mit dem AA biegst Du Dich langsam nach rechts und verweilst in dieser Seitendehnung so lange, wie Dein AA ist, mit der EA kommst Du zur Mitte zurück; mit dem nächsten AA dehnst Du Dich dann langsam nach links, verweilst, bis die EA kommt und Dich zurück zur Mitte bringt … Die Füsse bleiben fest verwurzelt, die Kniee gerade, aber nicht rigide durchgedrückt und die Hüfte schwingt immer ein wenig mit, wenn Du in die Seitendehnung gehst. Versuche, mit jedem AA, in die Dehnung hinein mehr und mehr zu entspannen. Mache Dich nun bereit:

Übung 2 (Kum Nye 21)

UB 1 (Kum Nye 20)

Die erste UB wird im Stehen ausgeführt. Sie aktiviert die rückwärtige Passage (Yang) durch ein Vorbeugen und danach die vordere Passage (Yin) durch eine sanfte Rückbeuge. Es ist die Kum Nye-UB 20 „Körperenergie wecken“. Sie wird sehr langsam durchgeführt, der Atem fließt sanft und gleichmäßig : wenn Du in der untersten Stellung bist, verweile und atme tief aus, lasse vor allem im Bauch los, dann erst richte Dich wieder auf – dabei richte die Achtsamkeit auf den Kehlbereich, lasse dort den Atem sanft die Kehle öffnen, besonders wenn Du in einen leichten Bogen nach hinten gehst. Dann richte Dich wieder gerade auf und lasse langsam die Arme zur Seite hinuntergleiten. Bleibe noch ein paar Atemzüge stehen „wie ein Baum“ (gut verwurzelt, in sich ruhend, aufgerichtet ohne Spannung), und dehne die wachgewordenen Empfindungen aus. Mach Dich bereit für diese UB:

UB 1 – Kum Nye 20

Dezember 2019 mit einer supported tibetische Spindel

Lange habe ich nicht an dieser Seite gearbeitet, was nicht heißt, daß ich nicht mit Weben und Spinnen unterwegs war … wie da zu sehen ist, habe ich ein neue Technik entdeckt – neu für mich, denn eigentlich ist sie so alt wie das Spinnen selbst, etwa 20.000 Jahre. Ich spreche von der supported spindle-Technik, sie macht wunderbar feine und weiche Fäden, und die habe ich mit einem Faden von der Spinnrad-Spule verzwirnt – fraktal in der Farbgebung, sehr weich und griffig ….

Und ich habe es gleich farblich passend gemacht zu einem Coregarn:

Meine Idee ist: das Coregarn zu einem weichen Loop zu verstricken und mit dem Spindel-Spule-Garn passend dazu Stulpen zu stricken, also verschiedene Spinntechniken mit immer demselben Faser-Farben-Mix zusammen zu bringen in einem Projekt . Ein Set habe ich schon geschafft – ein Weihnachtsgeschenk.

Solarfärbung und mehr

Im Sommer arbeite ich an mehreren Projekten:

1. Solarfärbungen. Habe 10 große Gläser befüllt mit Pflanzenteilen a) mit Blüten  von 1. Rainfarn – 2. Johanniskraut – 3, Wilde Malve – 4. Mädesüß  und b) mit Blättern von 5. Gundelrebe – 6. Pflaumenbaumblätter – 7. Eukalyptus ;  das 8. Glas mit Pflaumenbaumrinde, das 9. und 10. mit Flechten (aus Schottland)  – und natürlich mit Wolle (schon kardiert) und mit etwas Alaun-Beize. Das darf jetzt miteinander „ins Gespräch“ kommen bei Sonnenlicht – und etwa in einem Monat werde ich ernten (in jedem Glas sind etwa 100 – 150 g Wolle). Aber ich muß ja nicht zuschauen: und so habe ich 1. das zweite Tuch von Kette 31  in eine wunderschöne Hantenjacke verwandelt und2.  ein Saori-Gewebe in eine Ruana, die eine aber auch „quer“ tragen kann wie ein keltischer peplos.  (Siehe unter Tuch) .

Am Gewichtswebstuhl wird der zweite Teppich gewebt, am Gr. Webstuhl ist das zweite Tuch von der 33. Kette in Arbeit – das wird wieder eine Landschaft, diesmal Wald und Unterholz und Herbst … was eben zu einer Schattenudegan passt. Am kleinen Webstuhl ist die Cottolin-Kette, und da probiere ich Trittfolgen im Spitzköper … Handtücher werden das.

Sommerarbeit

Das Wetter … warm, sehr warm. Das bedeutet: Wolle waschen. ich habe vom Nachbarn 2 Säcke! mit Rohwolle (Mischlinge zwischen Texel und Fuchsschaf), frisch geschoren, bekommen – dann noch ein braunes Vlies vom Milchschaf und ein Fuchsschaf-Vlies und … ein bißchen Zackelschaf, und ein halbes Blackface aus Schottland … also genug zu tun, um den Rohstoff für die kommenden Wollprojekte zu erlangen.

Außerdem habe ich eine schöne Sommerarbeit begonnen, habe meinen kleinen Webstuhl mit einer Cottolin-Kette bestückt. Darauf webe ich jetzt Mustertücher, aber in der Größe von Handtüchern, so dass sie genutzt werden. Muster für diese Kette wird ein gemischter Einzug mit Fischgrat und Rosengang, der sich dann – mit Variationen – in der Tretfolge spiegeln wird .. bin gespannt, was es da alles an Spielmöglichkeiten von Tretfolgen und Farbflächen zu entdecken gibt. Auf jeden Fall wird es keine zwei gleichen Handtücher geben.

Wollschal mit Muster

Der Webrahmen stand leer da – nachdem das Tuch „Mondin“ abgenommen war – das Wetter lockte über Pfingsten nach draußen – und so habe ich eine kleine Kette aufgebäumt: mit leeren Rieten nach jeder 8-Faden-Gruppe, nur um so ein lockeres Gewebe zu testen, dazu in der Kette Mohair und Seide-Wolle und einen Musterschuß in jeder 4. Reihe mit einem Lesestab. Das Schußmaterial ist ein Docht – handspun und mit schottischen Flechten gefärbt in sanftem rötlich- schimmernden Ockerton, der sehr passend ist zu dem Aubergine des Mohairs und dem Ocker-Blau der Seide (ebenfalls pflanzengefärbt mit Zwiebel und Aroniabeere).

Kette 33

Eine neue Kette ist auf dem Webstuhl. Wie eine sehen kann – schon angewebt. Eigentlich ist es eine ganz alte Kette. Im November 2014 habe ich bei einer Weberin das Schären am Schärbaum geübt. Dabei haben wir gleich zwei Ketten gemacht – eine ist schon lange abgewebt, und die andere lag eben in einer Kiste … Nun habe ich sie hervorgeholt:  ich wußte nur noch, daß ich damals ein Doppeltbreit-Gewebe machen wollte, also gibt es viele Fäden. Nun habe ich diese einfach aufgebäumt als Einfachgewebe, aber mit einem 50/10 Blatt. Es blieben etwa 150 Fäden übrig, die ich abtrennen mußte – Fummelarbeit!  Doch nun ist sie drauf – eine extra-feine Kette in Petrol-Grün-Grau aus Wolle, Seide, Alpaca. Sehr passend zu den neusten handgesponnenen Garnen …  in reinem Köper sehr fliessend. Vielleicht wird das erste Gewebe wieder eine 0-Waste-Jacke, etwas länger und weiter … für die Größe M ?

Abnehmen der 32. Kette

Endlich ! Die letzten 30 cm sind abgewebt, und jetzt rollen die Stoffe vom Warenbaum: 2 X das Sommer-Winter-Gewebe für eine Tagesdecke (je 200 cm); 1 X das Tuch für eine 0-Waste-Jacke in „beerenfarben“ (121 cm); 1 X das Tuch für eine 0-Waste-Jacke in violett-braun (124 cm); 1 X das Tuch in naturbraun mit So-Wi-Borte (225 cm) – und noch das kleine Stück Musterprobe. Die dunklen Stoffe sind schon voneinander getrennt und gesichert und liegen im Entspannungsbad für 24 Stunden. Dann kann ich erst so richtig einschätzen, was es für eine Qualität ist – wie griffig, wie flauschig, welcher Fall – und das endgültige Maß, das mir zur Verarbeitung zur Verfügung steht. Aber die beiden Jacken werden es definitiv. Der dritte Stoff ist noch ganz offen – vielleicht sagt er mir ja, was er werden möchte?

Was kommt als nächstes? Der Webstuhl sollte nicht zu lange leer stehen – nur drei Tage, sagt ein Sprichwort der Navajo, dann würde er die Seele verlieren …. Da liegen schon verschiedene Wasserfarben-Kettmaterialien:  – und ich stelle mir ein Tuch von 70 cm vor mit breitem Rand in Längsstreifenmuster (Mitte dann Panama oder Leinen – kommt auf das Muster an …) Und ich stelle mir auch noch etwas feineres vor – eine Arbeit mit einem 50/10 Blatt … und ich spiele mit dem Gedanken, ein Tuch daraus zu weben, das mit Hilfe von Knöpfen mal als Cape, mal als Ärmelschal und mal als Poncho getragen werden kann – mein Arbeitstitel ist Multi-Wrap,aber so ganz genau ist das alles noch nicht gereift —

Weiter mit der Kurz-Jacke

Was ich mit dieser Bronze-0-Waste-Jacke noch assoziiere – das sind diese Art Jäckchen, die traditionell entlang der Seidenstrasse bis in den Himalaya und bis hinunter zur arabischen Halbinsel getragen wurden über ein langes Kleid, über weite Pumphosen oder über ein Wickelkleid … Sie wurden immer sehr schön verziert mit vielen verschiedenen Handarbeitstechniken, sie waren aus edlen Material wie Samt, Seide gefüttert. (Die beiden Bilder stammen aus dem Buch: Weltgeschichte der Bekleidung von Patricia Rieff Anawalt)

Obwohl ich noch nicht genau weiß, ob meine Idee überhaupt so funktioniert, habe ich inzwischen einen weiteren Stoff für so ein Jäckchen – mit noch aufwendigerere Borte im Sommer-Winter-Muster  (mit Sarifasergarn und Schwarz)- abgewebt von der 32. Kette, diesmal ist die Grundfarbe im Schuß ein Schwarzbraun-Violett (gesponnen aus Alpaca und einem Merino-Seiden-Mix). Ganz mutig habe ich sogar – es könnten noch 140 cm auf der Kette sein – einen dritten Stoff begonnen für so eine Jacke …. Diesmal wird der Grundstoff in schlichtem Dunkelbraun-Natur gehalten, die breite Borte allerdings im hellem Rot und Schwarz, abgesetzt mit schimmernder Milchseide. Jetzt bin ich schon gespannt auf den Moment, wenn all diese Stoffe vom Warenbaum rollen …. (es sollte dann eine Wolldecke und drei Kurzjacken-Stoffe sein).