Im März 2019 – zum anderen

habe ich mich mit einem Webmuster beschäftigt – es studiert und nachgeforscht, mich beraten lassen und einmal und noch einmal Patronen erstellt … Kreuzchen gemalt –
was ist Taquete? was ist turned Taquete? wieso hat es mit Sommer-Winter-Muster zu tun? warum ist mal der Panama-Grundtritt auf dem Leinen – und mal auf dem 1. und 3. Köpertritt? was ergibt das für eine Bindung?

Die 39. Kette wurde abgewebt: eine Wolldecke und zwei wunderschöne Stoff.

Dann der Plan zur 40. Kette: einfach mal Handtücher weben und das mit turned Taquete! Das ist eine Übung in Cottolin – 40/10 Blatt, zweifach gestochen und 60 cm Webbreite, 480 Fäden und drei Farben in der Kette (Grün, Rot und Rosa im Wechsel); der Schuß mal eine der drei Farben, mal eine andere. Das webt sich sehr schön ab – und ich lerne diese sehr alte und spannende Bindung, die vor allem Farbspiele erlaubt, sie besteht (bei 4 Schäften) nur aus zwei Blöcken, aber mit der Länge der Blöcke und mit der Schußfarbe sind viele Möglichkeiten gegeben.

 

Der März – 2019 – zum einen

ist ein weiteres „Kontextil“ ist entstanden: noch einmal ein Super-Mega-Schal, kann auch als Stola oder Weste getragen werden. Ein  Teil ist Gewebe – und da habe ich eine Technik unserer Ahninnen ausprobiert: für den Schuß habe ich einen Z- und einen S-gesponnenen Docht (Walnuß gefärbt) vorbereitet und abwechselnd eingewebt. Bei einem Seitenblick wirkt es wie zwei verschiedene Farben – hell und dunkel. Von oben sieht es aus wie in einer Farbe …   Der andere Teil ist ein Gestrick mit einem Garn, das ich „Doppelwrap“ nenne: ich habe eine Spule mit einem Docht gesponnen, der gleich mit einem Seidenfaden umwickelt ist, dann eine zweite Spule ebenfalls ein Docht und ebenfalls umwickelt mit einem anderen Seidenfaden, dann beide gezwirnt; das macht ein sehr interessantes und lebendiges Garn, und es strickt sich sehr schön. Der dritte teil ist wieder eine Häkelborte – diesmal in dunklem Seiden-Mohair-Mix.

Und ich habe ein neues Kontextil entworfen ein Plaid, was zugleich eine Resteverwertung ist: Gestrickt werden Quadrate (9) immer im Wechsel – Dunkelgrau (Soisdorf) und Naturweiß (Textel):  beide sind gesponnen mit einem umwickelten Strumpfgarn (die Reste der Hundertwasser-Sockenwolle von Opal);  jedes Quadrat ist 32 X 32 – somit ist das Plaid 96 X 96. Aber nun wird wieder ein Gewebe dazu gemacht  auf dem Boxloom, Endbreite 18 cm:  Kette grau und Opal-Hundertwasser-Reste im Wechsel; Schuß wieder Dunkelgrau und Naturweiß, diesmal pur. Das ganze Plaid wird – so mein Plan –  damit eingefaßt und bekommt noch einen dicken Häkelrand  – entweder in weiß oder in grau. Damit würde das Endmaß 132 X 132 cm etwa sein – ein schönes Maß …. aber noch stricke ich, webe ich, spinne ich …

Im Februar

Es kam so eines zum anderen. Durch die neue Technik  – das Corespinning – war klar, daß ich den Jumboflyer auf meinem Kiwi „ununterbrochen“ brauche. Aber was tun, wenn eine mal eben noch ein wenig dünnes Garn braucht? Oder Abzwirnen will? Tja – und außerdem hatte ich im Hinterkopf schon lange den Wunsch nach einem Reisespinnrad …. und so erweiterte sich meine kleine Herde: ich habe jetzt ein Joy (von Ashford), wunderbar handlich, schnurt so leise und schnell … und auf dem Kiwi ist jeder Zeit verfügbar der Jumboflyer. Es entstand mein Kontextil II – eine Kapuzenweste. Rücken und angeschnittene A-Form sind aus gekauftem Walk, Vorne und die Kapuze sind aus gewebtem Band aus gesponnenem Dochtgarn, gewebt auf dem Boxloom; die Blende  ist angestrickt aus schönem flauschigem Coregarn (dieselben Fasern wie im Dochtgarn).  Natürlich kamen noch zwei Taschen drauf – aus Walkrest.

Es ist auch noch ein Pullunder gestrickt worden aus Coregarn … und einige schöne Garne liegen noch da und warten auf ihre Kontextilisierung …. Und da ist auch schon ein weiterer Entwurf: der Schnitt des tibetischen Panelcoat ruft geradezu danach, sich zu verwirklichen mit Webbändern (Dochtgarnen) und Strickelementen (Coregarne) und Stoffelementen …

Neues im Neuen Jahr

Das Jahr ging so holterdipolter los mit einem neuem „Input“  – Coreyarn spinnen. Diese Garne werden so fluffig und so weich! Es ist wie Malen mit Fasern – dieser Spinnvorgang. Es macht große Freude – und das Ergebnis ist wunderbar nutzbar für das Stricken mit Nadelstärke 9 – oder das Einweben ….  Und das vielleicht mischen? So entstanden die ersten Ideen zu einer neuen „Produktreihe“ – ich nenne sie Kontextile. Denn ich kontextualisiere, besser kontextilisiere verschiedene Techniken mit gleichen Fasern und Farben, aber verschieden gesponnen und verarbeitet.

Mein Kontextil I ist ein sehr großer Stolaschal – ein Teil gestrickt mit Coregarn, ein Teil gewebt mit Coregarn und schlichtem Dochtgarn, der letzte  Teil ist eine gehäkelte Mohairspitze. Angeregt wurde ich zu diesem Schal durch die Zeitschrift von Ashford: the wheel.

Noch was Neues kurz vor Weihnachten

Schon lange hat mich etwas beschäftigt: selbst gewebten Wollstoff / Tweed mit anderen Stoffen zu einer edlen und schönen Tasche zu verarbeiten (habe ich in Schottland sehr oft in Tweedläden und Wollenmills gesehen). Aber meine Tasche sollte schon geräumig sein, dennoch schön in der Form  und so habe ich schon lange nach einem Modell Ausschau gehalten. Nun kam mir die Tasche einer Yogaschülerin in den Sinn, mit der sie im Sommer zum Yoga kam – es ist eigentlich eher eine Strand-Badetasche, aber ein „guter Schnitt“! Daraus wurde nun eine erste „Tweedtasche“: Wollstoff (Handgewebt, fest angefilzt), dazu festeren Cordstoff  und festen Baumwoll-Futterstoff (beide patiniert, überfärbt) – eine Außentasche, mit Knopfverschluß und eine Innentasche … großräumig, aber doch schöne Form. Voila! Genau – was mir so vorschwebte.

Im Dezember 2018

Es gibt was Neues! Ein neues, sehr schönes und praktisches Arbeitsgerät: einen Boxloom. Es ist die Mischung zwischen einem Webstühlchen mit Kettbaum (schönes, großes Speichenrad), Webkamm (Ashford – 20 cm, 40/10) und einer Gurtwebvorrichtung (von „Bändereien“) – Mit diesem Mischgerät habe ich eine großräumige Handhabung, eine feste Spannung in den Kettfäden, und es ist wie ein kleines Kästchen einfach zu transportieren und an jedem Tischchen aufzustellen.
Was mache ich damit? Erst einmal „Reste“ verweben – selbst die klitzekleinsten Knäuelchen ergeben noch ein Stückchen bei 12 cm Webbreite. Auch in Kette kann ich a) Reste verwerten und b) Farb- und Materialmixturen ausprobieren … Das erste Webband ist schon fertig – 11 cm  X  20 cm. Und was wird daraus? Ideen, Entwürfe – da spult was in meinem Kopf, die Einzigartigkeit dieser Webbänder sind inspirierend. Der Klassiker unter den Bandweb-Gewändern ist ja der tibetische Mantel – wie wäre so etwas als Weste? Oder eine Wabi-sabi-Tunika? oder einen Webbänder-Rock? Oder in Tweedtaschen eingebaut?

Novemberarbeit 2018

Nun – die Kette 38, mit dem Thema „Schlamm und Schlick“, ist abgewebt. Drei Stoffe – sollen verarbeitet werden zu einer Kuscheljacke, einem feinen Überwurf-Kimono und einem Wollrock – so zumindestens der Plan.  Jetzt liegen erst einmal die drei schönen Stoffe und ruhen sich aus …  Die Verbindung von Tweedidee (in der Farbgebung) und dem so vielseitigen Jämtlandsdrell ist jedenfalls so gut, daß ich das weiter ausprobieren werde.

Und da sind wir schon bei Kette 39 – ich habe eine schöne „Auftragsarbeit“(eine Wolldecke), und da bietet sich Jämtlandsdrell an, kann er doch als „purer Twill“ gewoben werden – und das auch noch polychrom!! Da denke ich gleich an eine Borte für die Decke …  Außerdem werde ich wieder ein Stück weben für eine 0-Waste-Jacke, denn alle sind vergeben … es sind eben so brauchbare Kleidungsstücke, diese 0-Waste-Jacken. Für dieses Projekt könnte ich eine Borte in „Overshot-“ oder in „Sommer-Winter-Tretfolge weben …. mal sehen. Die Kette wird „Herbstwald“ sein: Die A-Gruppe in Grüntönen, die B-Gruppe in Rot-Braun-Tönen, C wieder grün, D wieder rotbraun. Die Extra-Fäden zwischen den Blöcken werden schwarz – und für die Wolldecke wiederhole ich die gesamt Herbstwald-Farbidee als Verlaufsgarn, handgesponnen – da kommt dann das viele Walnuß gefärbte Braun, Krapprotes und Indigo-überfärbtes Gelb hinein, aber auch schwarz (vom Jacobsschaf)  und ein bißchen dunkelbraune Seide. Die Kette – wie eine sehen kann – ist selbstverständlich wieder aus den traumhaft schönen Shetlandgarnen.
Schluß für heute, es wird gewebt … bei dem trüben, naßkalten Wetter ist es genau die richtige Beschäftigung, die Wolle macht warm und die Farben erinnern an den goldenen, sonnigen Herbst.

Oktober 2018

Wir waren in Schottland – und dieses Mal in einer Wollen-Mill, in der die Garne für Weberinnen (und Strickerinnen) hergestellt werden – ein Eldorado! : Shetlandwool und die schönsten tweedigen, melange Farben auf Konen ohne Ende …. natürlich habe ich mich eingedeckt.

Nach dem kurzen Urlaub wurde mir bewußt, daß „schon wieder“ bald Weihnachten sein wird, – und da ich schon im Sommer bei unserem Kurzurlaub in Österreich zwei Säcke Zirbenholzspäne mitgebracht habe eben für die Geschenke , und ich mir kleine Kissen vorstelle mit Cover und handgewebten Wäschebändern!, habe ich gleich 1. den Bandwebstuhl mit einem schlichten Band bestückt in blau-naturweiß und 2. auch noch meine Gurtversion mit Webkamm bestückt mit einer Kette in rot-weiß. So kann ich loslegen mit dem Abweben – mal hier und mal da ….

September- Jacke

Außerdem habe ich  – da ich meine Schnitte neu bearbeitet habe – gleich eine Jacke gefertigt – Schnitt ist ein Wikinger-Klappenrock. Es ist der Stoff „Vessel“ der Kette 31. Vessel ist eine Shaman-Weberin der Küsten: die Kraft von Meer, Wolken und Fels sind darin eingewebt:  etwas von Freiheit und Weite und ewiger Bewegung.  Dazu eine passende Borte gewebt – – (Details unter „Unikate“).

Aus dem zweiten Stoff der Kette 37 – „Herbst-Highlands“ – habe ich eine weitere 0-Waste-Jacke gemacht – auch hier wurde eine Borte passend in demselben Kettmaterial gewebt – – –

Und dann kam noch die große Tüte Walnußschalen ins Haus! Einmal kalt gefärbt für 72 Stunden (also 3 Tage) ergab ein wunderschönes Goldbraun. Dann gekocht – 1.Zug dunkelbraun; am nächsten Tag ein zweites Aufkochen – 2. Zug rehbraun;  ein weiterer Tag – 3 Zug mittelrehbraun; noch ein Tag – 4. Zug  milchkaffeebraun; noch ein Tag – 5. Zug – jetzt wird es cremig-hellbraun. Fast eine ganze Woche hat mich diese Tüte beschäftigt, und ich habe walnußbraun in allen Schattierungen – etwas mehr wie 850g!

September-Inspirationen

Eine neue Kette (Kette 38) ist auf dem Webstuhl – Schlick und Schlamm – wie das Watt am Meer oder wie Sand und Matsch und Himmelsgrau … Das Kettmaterial sind wieder die unwiderstehlich schönen Shetlandgarne, diesmal in Maulwurf, Muschel, Sandnatur und das pflanzengefärbte Garn 20/4 in Walnuß-Indigo … also wieder ein Tweed, verbunden mit Jämtlandsdrell, was ein polychromes Weben ermöglicht.  Was soll daraus werden? Da habe ich meine Schnitte neu befragt auf Tragekomfort und Stimmigkeit mit den gewebten Möglichkeiten von Musterpartien und Leinenstrukturen … mein erstes Stöffchen soll eine Kuscheljacke werden … der zweite ein Wickelbahnenrock und dann bliebe noch etwas übrig für eine weitere 0-Waste-Jacke vielleicht? oder …